Liebe Experten,
so langsam wächst mir die Sache mit einer geplanten Flachdachsanierung über den Kopf. Ich bekomme so verschiedene Meinungen von einerseits 3 Dachdeckern, andererseits einem "nachhaltigen" Architekten, dessen Aussagen ich unlogisch finde. Vielleicht könnt ihr mir beim Verstehen etwas helfen, das wäre echt nett!
2-Familienhaus, EG +1.Etage=Dachgeschoss, Bj.75
Massivbauweise mit Holzdachstuhl, Ausführung als Pultdach (also aussen Ziegel bis Fußbodenhöhe des Dachgeschosses mit Lüftungsziegeln, innen 1 Reihe Dachziegel)
Lt. Baubeschreibung Warmdach, ca. 100 qm mit 2 Lichtkuppeln, Kaminen ect.
Bild oder Video 017.jpg
Ich hatte das Dach bei einer Kernsanierung teils von unten offen, der Aufbau ist wie folgt (von oben):
1. Bitumenschicht beschiefert
2. geschlossene Holzlattung auf den Sparren
3. 10 cm Mineralfaser zwischen den Sparren (kein Luftspalt o.ä.)
4. Strohmatte von unten an die Sparren genagelt
5. ca. 4 cm Unter- und Feinputz
Vielleicht von Wichtigkeit ist, dass unten an den Sparren weder eine Folie noch eine Lattung angebracht ist, sondern wirklich nur die Strohmatten mit Putz drauf.
Aktuelles Problem: das Dach ist gravierend undicht, Feuchteschäden an der Decke mehrerer Räume. Wo der Deckenputz abfiel, sind die Strohmatten schwarz verschimmelt. An der Dachhaut sind keine eindeutigen Leckstellen zu finden. Drei Dachdecker sind unabhängig voneinander der Meinung, dass der Übergang Unterspannbahn zur Bitumenlage undicht ist. Geplant ist eine Entfernung der "inneren" Ziegel mit Erneuerung der Kranzziegel und neuer Unterspannbahn. Da das alte Dach 0% Gefälle hat und zentimeterhoch Wasser darauf steht, ist eine Gefälledämmung mit Polystyrol-Platten zum Dachgulli (Innenabfluß) und darauf wieder Bitumen geplant.
Bisher hatte ich auf die Vorschläge der 3 renommierten Dachdecker vertraut. Die Sanierung hat sich seit 3 Jahren verzögert, weil eine zerstrittene Zweier-Eigentümergemeinschaft bestand und mein früherer Miteigentümer kein Geld mehr investieren wollte (der hat das Erdgeschoß, da tropft es auch nicht durch die Decke! :not_w1:
Nun hat er verkauft, mein (neuer) Miteigentümer plant einen gewaltigen Umbau der EG-Räume. Er kam wegen der Dachsanierung mit seinem Architekten, ein junger Mann mit wenig Referenzen auf der Webside und Vertreter des nachhaltigen Bauens. Dieser Architekt stellte nun alle bisherigen Pläne in Frage mit der Begründung, das jetzige Dach sei ja total winddurchlässig, wenn man da Dämmung draufpacken würde, weht der kalte Wind immer noch unter der Dämmung durch, die dann keinen Effekt hätte. Gleichzeitig sagt er aber auch, mit dem geplanten neuen Dachaufbau bekäme man Probleme mit Kondens-, Schwitz- oder Tropfwasser und Schimmel. Finde ich als Laie total widersprüchlich... wenn der Wind durchpfeift, trocknet Wasser in oder unter der Dämmung doch gut ab, oder?
Der Architekt hat jetzt Folgendes geschrieben:
Ich frage mich, ob es wirklich sinnoll ist, den ganzen alten Dachaufbau abzureissen. Zudem habe ich größte Bedenken, da nach Entfernung aller Komponenten unter den Sparren nur noch die Strohmatten und etwas Putz hängen. Was wenn ein Dachdecker danebentritt? Ich habe Angst, dass allein durch das Herausziehen der Dämmung soviel Bewegung auf Strohmatten/ Putz kommt, dass er brockenweise in meiner Wohnung landet.
Wie ihr seht (wenn ihr euch bis hier durchgekämpft habt-DANKE!!!!), bin ich total verwirrt und weiß einfach nicht, was bei dieser Sanierung nun eigentlich sinnvoll ist. Ausserdem habe ich zu dem Architekten kein großes Vertrauen. Als ich anmerkte, dass man den Dachabfluss bei der Sanierung evtl. nach aussen verlegen und das Wasser über eine Dachrinne ableiten könne, sprach er von einer großen Scharte, die man dann ins Dach schlagen müsse. Meines Wissens wird aber doch einfach ein waagrechtes Abflussrohr durch die Aufwandung des Pultdaches geführt???
Fragen über Fragen! Kann jemand von Euch mir vielleicht helfen? Habe ich eigentlich ein Warm- oder ein Kaltdach? Wer hat Recht, die Dachdecker, der Architekt oder gibt es eine noch nicht bedachte (:fleen sprichwörtlich!) Lösung?
Vielen lieben Dank für Eure Mühe!!! :bef1003:
so langsam wächst mir die Sache mit einer geplanten Flachdachsanierung über den Kopf. Ich bekomme so verschiedene Meinungen von einerseits 3 Dachdeckern, andererseits einem "nachhaltigen" Architekten, dessen Aussagen ich unlogisch finde. Vielleicht könnt ihr mir beim Verstehen etwas helfen, das wäre echt nett!
2-Familienhaus, EG +1.Etage=Dachgeschoss, Bj.75
Massivbauweise mit Holzdachstuhl, Ausführung als Pultdach (also aussen Ziegel bis Fußbodenhöhe des Dachgeschosses mit Lüftungsziegeln, innen 1 Reihe Dachziegel)
Lt. Baubeschreibung Warmdach, ca. 100 qm mit 2 Lichtkuppeln, Kaminen ect.
Bild oder Video 017.jpg
Ich hatte das Dach bei einer Kernsanierung teils von unten offen, der Aufbau ist wie folgt (von oben):
1. Bitumenschicht beschiefert
2. geschlossene Holzlattung auf den Sparren
3. 10 cm Mineralfaser zwischen den Sparren (kein Luftspalt o.ä.)
4. Strohmatte von unten an die Sparren genagelt
5. ca. 4 cm Unter- und Feinputz
Vielleicht von Wichtigkeit ist, dass unten an den Sparren weder eine Folie noch eine Lattung angebracht ist, sondern wirklich nur die Strohmatten mit Putz drauf.
Aktuelles Problem: das Dach ist gravierend undicht, Feuchteschäden an der Decke mehrerer Räume. Wo der Deckenputz abfiel, sind die Strohmatten schwarz verschimmelt. An der Dachhaut sind keine eindeutigen Leckstellen zu finden. Drei Dachdecker sind unabhängig voneinander der Meinung, dass der Übergang Unterspannbahn zur Bitumenlage undicht ist. Geplant ist eine Entfernung der "inneren" Ziegel mit Erneuerung der Kranzziegel und neuer Unterspannbahn. Da das alte Dach 0% Gefälle hat und zentimeterhoch Wasser darauf steht, ist eine Gefälledämmung mit Polystyrol-Platten zum Dachgulli (Innenabfluß) und darauf wieder Bitumen geplant.
Bisher hatte ich auf die Vorschläge der 3 renommierten Dachdecker vertraut. Die Sanierung hat sich seit 3 Jahren verzögert, weil eine zerstrittene Zweier-Eigentümergemeinschaft bestand und mein früherer Miteigentümer kein Geld mehr investieren wollte (der hat das Erdgeschoß, da tropft es auch nicht durch die Decke! :not_w1:
Nun hat er verkauft, mein (neuer) Miteigentümer plant einen gewaltigen Umbau der EG-Räume. Er kam wegen der Dachsanierung mit seinem Architekten, ein junger Mann mit wenig Referenzen auf der Webside und Vertreter des nachhaltigen Bauens. Dieser Architekt stellte nun alle bisherigen Pläne in Frage mit der Begründung, das jetzige Dach sei ja total winddurchlässig, wenn man da Dämmung draufpacken würde, weht der kalte Wind immer noch unter der Dämmung durch, die dann keinen Effekt hätte. Gleichzeitig sagt er aber auch, mit dem geplanten neuen Dachaufbau bekäme man Probleme mit Kondens-, Schwitz- oder Tropfwasser und Schimmel. Finde ich als Laie total widersprüchlich... wenn der Wind durchpfeift, trocknet Wasser in oder unter der Dämmung doch gut ab, oder?
Der Architekt hat jetzt Folgendes geschrieben:
- den vom Dachdecker angebotenen Sanierungsvorschlag halte ich für bauphysikalisch stark bedenklich
- angehängt ein Detail zum Dachaufbau, den ich bauphysikalisch vertreten kann und mit der Technikabteilung von einem Hersteller abgestimmt habe * die Zeichnung geht von einer Unterlattung unter den Sparren aus, auf der dann der Innenputz aufgebracht ist, was definitiv nicht der Fall ist!
- der vorh. Dachaufbau wird inkl Schalung und alter Dämmung vollständig entfernt
- Nächste Schritte wie folgt: Erstellung eines Leistungsverzeichnisses, Angebotsanfrage mit gleichen Basisdaten bei mehreren Firmen, Beauftragung des wirtschaftlichsten Angebotes
- der dargestellte Aufbau ist nicht günstiger als das ursprüngliche Angebot
Ich frage mich, ob es wirklich sinnoll ist, den ganzen alten Dachaufbau abzureissen. Zudem habe ich größte Bedenken, da nach Entfernung aller Komponenten unter den Sparren nur noch die Strohmatten und etwas Putz hängen. Was wenn ein Dachdecker danebentritt? Ich habe Angst, dass allein durch das Herausziehen der Dämmung soviel Bewegung auf Strohmatten/ Putz kommt, dass er brockenweise in meiner Wohnung landet.
Wie ihr seht (wenn ihr euch bis hier durchgekämpft habt-DANKE!!!!), bin ich total verwirrt und weiß einfach nicht, was bei dieser Sanierung nun eigentlich sinnvoll ist. Ausserdem habe ich zu dem Architekten kein großes Vertrauen. Als ich anmerkte, dass man den Dachabfluss bei der Sanierung evtl. nach aussen verlegen und das Wasser über eine Dachrinne ableiten könne, sprach er von einer großen Scharte, die man dann ins Dach schlagen müsse. Meines Wissens wird aber doch einfach ein waagrechtes Abflussrohr durch die Aufwandung des Pultdaches geführt???
Fragen über Fragen! Kann jemand von Euch mir vielleicht helfen? Habe ich eigentlich ein Warm- oder ein Kaltdach? Wer hat Recht, die Dachdecker, der Architekt oder gibt es eine noch nicht bedachte (:fleen sprichwörtlich!) Lösung?
Vielen lieben Dank für Eure Mühe!!! :bef1003:
Flachdach aus Holz Sanierung -verschiedene Meinungen -bin verwirrt
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